Freitag, 7. September 2012

3. Station: Keine Schule für Kinder, die in Deutschland waren

3. Station: Keine Schule für Kinder, die in Deutschland waren
Als wir die Zeit absprechen wollen, wann wir die nächste Familie mit drei schulpflichtigen Kindern besuchen wollen, fragen wir, wann sie aus der Schule kommen, da in Serbien an diesem Tag das neue Schuljahr beginnt. „Wir waren doch in Deutschland, wir dürfen nicht zur Schule!“ ist die Antwort des Mädchens, das in Hamburg gerne und mit Erfolg zu Schule ging.

Als wir die Familie dann in Romaviertel in Nis besuchen, leben alle im Haus der Großmutter. Schon in Hamburg hatte eins der Mädchen Angst davor, dass eine der großen Pappeln, die das baufällige Zimmer umgeben, in dem die Familie gelebt hatte, umfallen und sie und das Zimmer treffen könnte. Tatsächlich war ein Teil des Baumes abgebrochen, hatte aber keine Zerstörungen angerichtet. 

 Die Mutter erzählt, dass sie mit den Schulzeugnissen der Mädchen in der Schule war. Zunächst wurde ihr gesagt, sie müsse diese serbisch übersetzen lassen. Als sie dann mit den übersetzten Zeugnissen zur Schule ging, wurden die Mädchen trotzdem nicht zugelassen, weil sie zuvor in Deutschland waren. Und dass, obwohl es in Serbien genau wie in Deutschland Schulpflicht gibt. Für den Jungen, der in Hamburg eingeschult worden wäre, gab es angeblich keinen Platz in der Grundschule in Nis.

Die Interviews mit den Kindern folgen n den kommenden Tagen auf diesem blog.
 

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