Freitag, 27. Juli 2012

PM Die Falken- Abschiebung während des Kinderferienlagers


 Falken verurteilen die menschenverachtende Praxis der Hamburger Ausländerbehörde


Vier Kindern, die derzeit an einem Zeltlager der Falken aus Hamburg und Schleswig-Holstein teilnehmen, droht nach ihrer Rückkehr die Abschiebung nach Mazedonien. Während der Vater bereits in der Nacht zu Samstag im Rahmen einer Sammelabschiebung ausgeflogen wurde, sollen die Mutter, die vier Töchter zwischen sechs und zwölf Jahren und der einjährige Bruder direkt nach dem Ende des Zeltlagers folgen.

Der Anruf der Hamburger Ausländerbehörde erreichte den Landesvorsitzenden der Hamburger Falken, Tilmann Dieckhoff, am Freitagabend um 20:30 Uhr, als die Kinder am Lagerfeuer sangen. Am Telefon erwog die Mitarbeiterin der Hamburger Ausländerbehörde, die sich zum Zeitpunkt des Telefonats in der Wohnung der Kinder in einer Hamburger Flüchtlingsunterkunft befand, die Kinder direkt aus dem Zeltlager abzuschieben. „Allein die Tatsache, dass die Kinder nicht mehr mit der Fähre ans Festland gebracht werden konnten, verhinderte vermutlich die Abschiebung aus dem Ferienlager“, so Tilmann Dieckhoff. Trotzdem ist klar, dass der Vater seine Kinder nach der Rück-kehr aus dem Zeltlager nicht vom Bahnhof abholen kann, weil er bereits abgeschoben wurde.

Wir Falken verurteilen diese menschenverachtende Abschiebeaktion scharf. Die Hamburger Aus-länderbehörde zeigt damit, dass Werte wie Vielfalt und solidarisches Miteinander, die wir auf unse-rem Zeltlager leben, für sie keinerlei Bedeutung haben.

Die Abschiebeaktion der Hamburger Ausländerbehörde offenbart die perfide Widersprüchlichkeit der sogenannten Integrationspolitik: Während die eine Behörde, in diesem Fall das Jugendamt, Kindern mit Flüchtlingshintergrund an der Ferienmaßnahme Erholung, Teilhabe und ein altersge-rechtes Aufwachsen ermöglichen will, werden diese Bemühungen durch menschenunwürdiges Verwaltungshandeln einer anderen Behörde zunichte gemacht.

Bei der Sozialistischen Jugend – Die Falken nehmen seit Jahren Flüchtlingskinder an Zeltlagern und Aktionen teil. Politisches Engagement gegen die unmenschliche Flüchtlingspolitik ist für uns langjährige Praxis. „Wir verstehen uns als Anwälte von Kindern und Jugendlichen und setzen uns seit langem aktiv für die Einhaltung der Kinderrechte ein“, betont Tilmann Dieckhoff. Und weiter: „Auch nach der Rückkehr aus unserem Sommerzeltlager werden wir die betroffenen Kinder und ihre Familie mit all unseren Kräften unterstützen!“

Bitte beachten: Weitere Informationen ausschließlich (!) mobil über Lea Wengel (Falken Hamburg) unter 0176-62331256.

Lea Wengel, SJD - Die Falken, Landesverband Hamburg
Marco Sievers, SJD - Die Falken, Landesverband Schleswig-Holstein

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